Als Superinfektion wird eine Infektion mit mindestens
zwei Erregern, meist Viren und Bakterien, bezeichnet. In der Medizin fällt auch
oft der Begriff einer „Sekundärinfektion“. Dieser beschreibt die Abfolge eines
bakteriellen Infekts unmittelbar auf einen Virusinfekt.
Kommt der Körper mit dem Coronavirus in Kontakt,
versucht das Immunsystem die Infektion zu bekämpfen und ist dadurch geschwächt.
Weitere Erreger können folglich leichter in den Körper eindringen und sich dort
vermehren und ausbreiten.
So verhält es sich mit den Staphylokkoken Bakterien. Gelangen sie ins Auge,
kann es zu einer Entzündung und so zu einem Corona Gerstenkorn kommen.
Oft wird die Superinfektion von den Patienten als weiteres Corona-Symptom wahrgenommen.
Eine ärztliche Behandlung kann genauer Auskunft darüber geben, ob es sich um
eine Co-Infektion mit weiteren Krankheitserregern handelt.
Studien bestätigen, dass etwa 19% aller
Covid-Patienten sich während ihrer Coronaerkrankung mit weiteren Keimen
infizieren. Das Bakterium Staphylococcus Aureus gehört dabei zu den häufigsten
Co-Erregern bei einer Corona-Infektion.
Staphylokkoken befinden sich zahlreich auf der Haut
und den Schleimhäuten des Menschen. Gelangen sie ins Auge, können sie Drüsen an
den Augenlidern infizieren. Ist das Immunsystem geschwächt und beeinträchtigt,
kann der Körper die Erreger nicht bekämpfen und es kommt zu einer Entzündung.
Durch Schmierinfektionen, also Hautkontakt, kann es folglich neben einer
Corona-Infektion zu Gerstenkorn am Auge kommen. In seltenen Fällen kann auch
ein Gerstenkorn nach Corona Impfung entstehen. Auch in diesem Fall ist die
Ursache auf das geschwächte Immunsystem zurückzuführen.
Ebenfalls kann es zu einer Bindehautentzündung durch Corona kommen.
Bakterien, auch Staphylokokken, gehören zur normalen
Besiedelung der Haut und Schleimhäute des Menschen. Ist das Immunsystem
gestärkt und werden Hygienemaßnahmen eingehalten, kann der Körper die Keime
natürlich abwehren und bekämpfen.
Im Falle einer Coronainfektion stellt das Gerstenkorn Corona eine
Folgeerkrankung aufgrund der Abwehrschwäche des Körpers dar. Die Ursache für
das Corona Gerstenkorn ist also nicht das Coronavirus an sich, sondern die
zusätzliche Infektion mit Bakterien. Durch Symptome, die durch das Coronavirus
auftreten, wie Husten, Schnupfen oder trockene bzw. gereizte Augen, gelangen
Bakterien leichter an die Schleimhäute. In vielen Fällen werden die Augen auch
häufiger gerieben, wodurch die Erreger leicht ins Auge gelangen.
Ein Corona Gerstenkorn bzw. das Gerstenkorn nach
Corona Impfung entsteht, wenn die Staphylokokken Bakterien an die Drüsen in der
Nähe des Auges gelangen. Dabei unterscheidet man zwischen einem inneren
Gerstenkorn und einem äußeren Gerstenkorn:
Bei dem inneren Gerstenkorn sind die Talgdrüsen am
Innenrand des Augenlids entzündet. Diese Art tritt häufiger als das äußere
Gerstenkorn auf, bei dem Schweiß- oder Talgdrüsen am äußeren Lid betroffen
sind.
Die Drüsen werden in ihrer Funktion eingeschränkt,
wodurch sich die bakteriellen Erreger schnell vermehren können. Ein Ausbruch
erfolgt häufig, nachdem die übliche Augen- oder Handhygiene nicht eingehalten
wurde.
Das Teilen von Handtüchern mit mehreren Personen kann sehr leicht zu einer Ansteckung
führen.
Nicht nur
eine Infektion mit dem Coronavirus, sondern auch eine Corona Impfung, kann ein
Gerstenkorn nach sich ziehen. Das Gerstenkorn nach Corona Impfung entsteht
ebenfalls durch ein geschwächtes und beeinträchtigtes Immunsystem.
Der Körper
konzentriert sich nach der Impfung darauf, Abwehrkräfte gegen das Coronavirus
zu bilden. Finden nun zeitgleich Staphylokokken den Weg zu einer Drüse des
Auges, entzündet dieses sich schnell und ein Gerstenkorn entsteht. Die Ursache
für ein Gerstenkorn durch Corona Impfung ist somit ähnlich wie die eines
Gerstenkorns bei Corona Infektion.
Ein Gerstenkorn nach Corona ist nicht die einzige
Superinfektion, die am Auge auftreten kann. Auch Histoplasmosen
(Pilzerkrankungen) oder eine Co-Infektion mit dem Herpes-Virus sind möglich.
Das Herpes-Virus ist bereits dafür bekannt, bei
Menschen mit geschwächtem Immunsystem auszubrechen. Eine Infektion mit dem
Coronavirus kann, neben einer Erstinfektion mit dem Herpes Virus, auch zu einer
Reaktivierung der im Körper verweilenden Viren führen. Zu den häufigsten
Symptomen eines Augenherpes gehören:
Auch das Coronavirus selbst kann Augenbeschwerden hervorrufen. Studien belegen, dass Coronaviren in die Netzhaut des Auges gelangen und das Sehorgan angreifen können. Dabei können Symptome, wie eine Sehstörung oder ein erhöhter Augendruck, auch noch Wochen nach der eigentlichen Infektion auftreten. Solche Long-Covid-Symptome können nach Wissenschaftlern auch Erkrankungen der Netzhaut einschließen.
Wie ein Gerstenkorn bei Corona behandelt wird, richtet
sich danach, welcher Erreger ursächlich für den Corona Gerstenkorn ist.
Klassische bakterielle Keime wie Staphylokokken werden
mit dem Wirkstoff Bibrocarthol behandelt. Dieser wird als Augensalbe auf die
betroffene Stelle aufgetragen und wirkt dort antiseptisch. Zudem sorgt der
Wirkstoff dafür, dass sich die Gefäße zusammenziehen. So können sich Keime
schlechter ausbreiten und die
Voraussetzung für ein schnelles und komplikationsfreies Abklingen der
Beschwerden wird geschaffen. Zum Medizinprodukt
Eine Superinfektion mit einer viralen
Bindehautentzündung wird mit dem Wirkstoff Aciclovir behandelt. Dieser wirkt
gut bei Herpesviren und hemmt die Vermehrung des Erregers. Der Wirkstoff kann
in Form von Salben oder Tropfen angewandt werden.
Das Coronavirus sowie die bekannten Co-Infektionen
bergen Gefahren für das Auge. Sowohl eine Covid-Erkrankung selbst als auch
Folgeerkrankungen durch Bakterien, Viren und Pilze können das Auge schädigen.
Ein Corona Gerstenkorn gehört dabei zu den häufigsten Komplikationen. Auch sind
Fälle von Gerstenkorn nach Corona Impfung bekannt. Sowohl das Gerstenkorn nach
Corona-Infektion als auch das Gerstenkorn nach Corona Impfung sind in den
meisten Fällen auf eine bakterielle Infektion mit dem Staphylokokken Erreger
zurückzuführen. Ein eitriger Punkt direkt am Augenlid kann Aufschluss darüber
geben.
Bei Verdacht auf ein Corona Gerstenkorn oder eine
andere Co-Infektion am Auge sollte auf regelmäßiges Händewaschen sowie eine
zielgerechte Behandlung geachtet werden.