Eine Corona Blutgruppen Studie aus Frankreich, welche die Abhängigkeit von Infektionen mit Corona und Blutgruppe untersuchte, fand heraus, dass ähnliche Blutgruppen eine Corona Infektion um etwa 40 % wahrscheinlicher machen. Die Corona Blutgruppen Studie zeigt, dass die Blutgruppen bei einer Coronainfektion nicht nur, wie lange angenommen, die Krankheitsschwere beeinflussen, sondern der Effekt bereits im Moment der Übertragung feststellbar ist.
Aus der französischen Corona Blutgruppen Studie
lässt sich ableiten, warum Personen mit der Blutgruppe A ein höheres Risiko
haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren: Blutgruppe A kommt in der
Gesamtbevölkerung am häufigsten vor, entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit
höher, dass Personen mit dieser Blutgruppe auf andere Personen treffen, deren
Blutgruppe bei der Infektion kompatibel ist.
Die
Eigenschaften der verschiedenen Blutgruppen erklären, warum die Blutgruppen bei
einer Corona Infektion von Bedeutung sind: Menschen mit der Blutgruppe A tragen
das sogenannte Antigen A auf den Erythrozyten (rote Blutkörperchen), während
sich der sogenannte Antikörper B im Plasma befindet. Bei der Blutgruppe B ist
dies umgekehrt.
Blutgruppe 0 hat dagegen überhaupt keine Antigene auf den roten
Blutkörperchen, dafür die Antikörper A und B im Blutplasma.
Dass Corona bei Blutgruppe 0 seltener auftritt, erklärt eine Corona Blutgruppen
Studie des chinesischen Forschers Shang-Chuen Wu aus 2021. Er fand heraus, dass
sich das Coronavirus am besten mit A-Antigenen von Atemwegszellen verbinden
kann. Folglich hat Corona bei Blutgruppe 0 nicht die Möglichkeit, sich an
dieses Antigen zu binden, mit der Folge, dass Infektionen und schwere
Krankheitsverläufe seltener sind.
Prinzipiell
scheinen bei einer Corona-Infektion ähnliche Mechanismen wie bei
Bluttransfusionen zu wirken: Infizierte Personen gaben das Virus deutlich
häufiger an andere weiter, für die sie als passender Blutspender infrage kämen.
Andererseits vertragen Menschen mit Blutgruppe 0 keine Transfusionen anderer
Blutgruppenträger. Hier scheint es, als würden analog auch Viruspartikel
"abgelehnt", wenn zwischen infizierter Person und anderer Person
keine Blutgruppenkompatibilität besteht.
Aus den
vorgenannten Corona Blutgruppen Studien lässt sich ableiten, warum Personen mit
Blutgruppe 0 bei Corona ein geringeres Risiko für eine schwere Erkrankung
haben: Wenn sich das Virus schlechter binden kann, werden folglich weniger
Zellen infiltriert, die ihrerseits weitere Viren produzieren. Die durch das
Immunsystem zu bekämpfende Virenlast ist bei Infektion mit Corona bei
Blutgruppe 0 also geringer als bei anderen Blutgruppen.
Hingegen haben
Personen mit Blutgruppe A ein 50 % höheres Risiko für einen schweren Verlauf.
Eine österreichische Studie führt dies auf ein bestimmtes Protein zurück,
welches für die Bestimmung der Blutgruppe entscheidend ist. Es gehört zu sechs
Proteinen, bei denen nachgewiesen wurde, dass deren Vorhandensein im Körper von
Erkrankten mit dem Risiko für einen schwereren Verlauf assoziiert ist.
Die kurze
Antwort lautet: Nein!
Corona bei Blutgruppe 0 ist zwar mit selteneren Infektionen und meist milderen
Verläufen assoziiert, aber eine Infektion mit Corona und Blutgruppe 0
schließen sich nicht aus.
Dank der Antikörper A und B im Blutplasma kann Corona mit Blutgruppe 0 zwar
besonders gut bekämpft werden, dies macht Träger dieser Blutgruppe aber nicht
gegen Corona unverwundbar.
Hier zeigt
sich die Kehrseite des höheren Schutzes bei Blutgruppe 0 gegen das Coronavirus.
Wie bei der Bluttransfusion kann Blutgruppe 0 universeller Spender sein, aber
selbst kein Blut von anderen Blutgruppen empfangen. Eben gleiches gilt für die
Weitergabe von Corona bei Blutgruppe 0. Da das weitergegebene Virus keine
passenden Antigene hat, kann es sich trotz vorhandener Antikörper vermehren und
dementsprechend auch an andere Menschen weitergegeben werden.
Eine Infektion mit Corona und Blutgruppe 0 ist zwar für den Einzelnen ein
Vorteil, epidemiologisch ist diese Kombination aber hochproblematisch: Denn,
wenn eine Infektion mit Corona bei Blutgruppe 0 oft nur leichte oder gar keine
Symptome verursacht, steigt das Risiko, dass diese Infizierten zu
Superspreadern werden.
Zwar stellen Studien fest, dass Corona und Blutgruppe 0 signifikant seltener schwere Verläufe verursacht, doch sagen statistische Betrachtungen nichts über den Einzelfall aus. Insofern kann Corona auch bei Blutgruppe 0 zu einem schweren Verlauf führen, wenngleich mit geringerer Wahrscheinlichkeit, als würde das Coronavirus auf andere Blutgruppen treffen.
Die Wörter
"positiv" und "negativ" geben im Zusammenhang mit
Blutgruppen den Rhesusfaktor an. Ob es Unterschiede gibt, ob sich eine Person
mit Blutgruppe 0 negativ mit Corona infiziert oder sich eine Person mit
Blutgruppe 0 positiv mit Corona infiziert, konnte bislang nicht beobachtet
werden. Es konnte allerdings festgestellt werden, dass Menschen mit Blutgruppe
A und positivem Rhesusfaktor ein höheres Risiko vor einen schweren Verlauf
aufweisen, während ein negativer Rhesusfaktor mit milderen Verläufen assoziiert
ist.
Somit ist denkbar, dass Blutgruppe 0 negativ bei einer Corona Infektion das
Risiko eines schweren Verlaufs im Vergleich zu Blutgruppe 0 positiv bei der
Corona Infektion reduziert.
Trotz des
Zusammenhangs zwischen Schwere von Corona und Blutgruppen, können diese allein
nicht schützen. Deshalb ist es ist wichtig, dass auch Menschen, die von sich
wissen, Blutgruppe 0 zu haben, vorsichtig sind, mit Hinblick auf die
epidemiologische Bedeutung symptomloser oder milder Verläufe, sogar ganz
besonders.
Hinzu kommt, dass die Auswirkungen der Omikron-Variante des Coronavirus auf die
Blutgruppen noch nicht hinreichend geklärt sind. Eine zusammenfassende Studie
zu Corona und Blutgruppen existiert in Bezug auf die Subvarianten bislang noch
nicht.
Insofern ist die Antwort auf die Frage, welche Blutgruppe bekommt kein Corona,
eindeutig: keine.
Neben dem Zusammenhang zwischen
Corona und Blutgruppen sind viele andere Faktoren darüber entscheidend, ob
Symptome entwickelt werden oder gar kein schwerer Verlauf droht.
Wichtige Rollen spielt dabei die individuelle genetische Ausstattung,
der Zustand des eigenen Immunsystems, aber auch besonders der Impfstatus.
Daneben gibt es auch deutliche Hinweise darauf, dass die Schwere der Erkrankung
von der bei der Infektion eingeatmeten Virenlast abhängt.
Insofern ist es auch für Träger der Blutgruppe 0 wichtig, weiterhin alle
notwendigen Schutzmaßnahmen einzuhalten und regelmäßig Impfangebote
wahrzunehmen.